Wenn Du diesen Herbst Gänse nach Süden in ihre Winterquartiere ziehen siehst, wird Dich vielleicht interessieren, wie Wissenschaftler ihren typischen V-Formationsflug erklären: Jeder Vogel erzeugt durch seinen Flügelschlag einen Windschatten und Auftrieb für den ihm unmittelbar folgenden Vogel. Durch das Fliegen in V-Formation erlangt so der ganze Schwarm eine mindestens 71% größere Reichweite, als sie jeder Vogel alleine hätte.
Menschen, die eine gemeinsame Richtung und ein Gefühl der Gemeinschaft teilen, können ihr Ziel ebenfalls schneller und leichter erreichen, weil sie der gegenseitige Anstoß voranbringt.
Wann immer eine Gans aus der Formation fällt, fühlt sie plötzlich den Windwiderstand des Alleinflugs und begibt sich schnell in den Verband zurück, um Kräfte zu sparen.
Wenn wir so viel Verstand haben wie eine Gans, bleiben wir im Verband mit den Menschen, die in unsere Richtung gehen.
Wenn die Leitgans müde wird, begibt sie sich nach hinten in den Schwarm, und eine andere Gans übernimmt die Führung. Es ist lohnend, sich bei anstrengenden Aufgaben abzuwechseln - bei Menschen ebenso wie bei südwärts fliegenden Gänsen! Die Gänse "hupen" von hinten, um die vorderen zu ermuntern, ihre Geschwindigkeit beizubehalten. Was meinen wir, wenn wir von hinten hupen?
Schließlich, und ich möchte, dass Ihr das genau versteht, ist es bei Gänsen so, dass wenn eine Gans krank oder angeschossen wird und zu Boden muss, ihr zwei Gänse aus dem Verband heraus nach unten folgen, um ihr zu helfen und sie zu beschützen. Sie bleiben bei der Gans, bis sie entweder weiterfliegen kann oder stirbt. Dann machen sie sich allein oder mit dem nächsten Schwarm wieder auf den Weg, um ihre Gruppe einzuholen.
Wenn wir den Verstand einer Gans haben, stehen wir einander auf gleiche Art bei.
Kris Brown, Schulleiterin der Holy Rosary School
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Taucher hören Unterwasser häufig ein Geräusch, das sich wie brutzelndes Fett anhört. Rückt man der Geräuschquelle näher, wird es ohrenbetäubend; in etwa drei Zentimeter Entfernung bis zu 200 Dezibel. Das entspricht ungefähr dem Schalldruck, den ein startender Düsenjet an Land erzeugt.
Der Lärm stammt von einem kleinen Schalentier, dem Pistolenkrebs. Mit fünf Zentimetern nur etwa so groß wie ein menschlicher Daumen, ist er für das lauteste Geräusch des Meeresbodens verantwortlich. Eine seiner Scheren ist stark vergrößert, die Pistole.Einmal gespannt, schnappt sie blitzschnell zu. Eine der schnellsten Bewegungen in der Natur. Dadurch wird ein Hochdruckwasserstrahl erzeugt, der etwa 100 Kilometer pro Stunde erreicht. Dabei entsteht eine Wasserdampfblase, die so genannte Kavitationsblase. Erst wenn sie platzt, entsteht der laute Knall. Das Ganze dauert nur 300 Mikrosekunden. Solche Kavitationsblasen entstehen auch an Schiffsschrauben oder Turbinen: durch hohe Geschwindigkeiten am Rand der Wasserpropeller. Hier fressen die "Blasenkracher" Löcher in den Antrieb und sind deshalb gefürchtet.
Die Pistolenkrebse betäuben mit ihrem Schuss Beutetiere oder verteidigen sich gegen Feinde. Die Männchen fechten mit ihrer Waffe untereinander aus, wer der Stärkere ist. So gut wie nie kommt dabei einer der Kontrahenten zu Schaden. Denn es gibt feste "Turnierregeln": Der Lautere gewinnt. Peinlich genau wird der Sicherheitsabstand eingehalten: Nur innerhalb von etwa drei Zentimetern zeigt die Waffe Wirkung.
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Die Tiefsee beginnt unterhalb der oberen Meeresschicht (Epipelagial). In 4-500 Meter, je nach Wassertrübung, sinkt die Wassertemperatur dann unter 4°C.
In die obere Tiefseesphäre (Mesopelagial), sie reicht etwa bis 1000 Meter Tiefe, kann noch Licht eindringen. Fische, die in diesen Tiefen leben, haben verhältnismäßig große Augen. Sie sind in der Lage, mit den letzten Lichtresten, die bis in die Tiefe reichen, noch zu sehen. Dafür haben die Restlichtverwerter die Fähigkeit verloren, Farben zu sehen. Fische, die in der vollkommen dunklen, tieferen Tiefseesphären, dem Bathypelagial oder dem Abyssal leben, benötigen keine Augen mehr. Bis in die größten bekannten Meerestiefen (Hadal) gibt es Leben. Bei einer seiner Tauchfahrten mit der Tauchkugel beobachtete Piccard 1960 einen Tiefseefisch in 10916 Meter Tiefe. Die Eier der meisten Tiefseefische reifen in den oberen, wärmeren Zonen, und die daraus schlüpfenden Larven haben zunächst normal proportionierte Augen. Im Laufe ihres Wachstums wandern sie dann langsam, oft über viele Jahre in die Tiefsee ab, wobei ihre Augen nicht mitwachsen, sich zurückbilden und manchmal auch ganz zuwachsen.
Textquelle: Günther Behrmann
http://www.tierenzyklopaedie.de
EVOLUTION: In einer Welt völliger Dunkelheit haben
optische Reize keinerlei Bedeutung.