Das Aquarium als Erziehungshilfe

Kinder, die mit Tieren aufwachsen, können wertvolle Erfahrungen machen. Sie lernen Verantwortung zu haben und zuverlässig zu sein. Denn ein Tier will gefüttert und gepflegt werden. Und nicht nur das, Kinder lernen aufmerksam zu sein. Fische müssen täglich beobachtet werden, damit festgestellt werden kann, ob auch alles in Ordnung ist. Ob die Pumpe für die Sauerstoffzufuhr noch intakt ist, ob ein Fisch sich anders verhält als sonst, denn er könnte krank sein. Soziale Kompetenz ist hier gefragt, eine wertvolle Eigenschaft auch für den Umgang mit anderen Menschen und im späteren Berufsleben.

 

Haustiere sind daher in Familien sehr willkommen. Unsere kleinen Racker finden an Kaninchen, Meerschweinchen und Katzen Gefallen. Manchen Kindern sind diese "Streicheltierchen" allerdings zu langweilig. Sie möchten aufregendere Tiere pflegen. Da Schlangen und Echsen weniger empfehlenswert sind, passt ein Aquarium sehr gut.

 

Und es gibt viel für unsere Kleinen zu tun. Kinder wollen beschäftigt sein, sie möchten eine Aufgabe haben und selbst Verantwortung übernehmen. Bis zum 12. Lebensjahr sollte der kleine Aquarianer von den Eltern bei seinem Hobby begleitet werden. Danach kann Schritt für Schritt mehr von der wertvollen Aufgabe abgegeben werden. Der Sprössling wird sich sichtlich darüber freuen, alleine für seine Zierfische sorgen zu können.

Komplexe Aufgaben wie Wasserwechsel, Fütterung, Beobachten der Fische, Einrichtung des Beckens, Zukauf von neuen Artgenossen, Jungfischaufzucht usw. lassen Kinder selbstbewusst werden.

Der Kontakt zu anderen Aquarianern, z.B. über den Nachbarn oder einen Zierfischverein ist sehr sinnvoll, da ein Austausch unter Gleichgesinnten möglich ist. Das Erlernte kann weitergegeben werden. Eltern können stolz auf ihre kleinen "Forscher" sein und so manches aquaristisches Fachgespräch belauschen.

 

Jörg Corell, Jugendwart der Aquarienfreunde Dachau Karlsfeld e.V. „Für Kinder und Jugendliche ist die Beschäftigung mit den Unterwasserwelten hinter Glas außerordentlich wertvoll. Denn bei der Betreuung eines Aquariums können junge Menschen nicht nur viel über biologische Zusammenhänge lernen, sie können auch die Erfahrung machen, wie befriedigend es ist für andere Lebewesen zu sorgen.“

Und das ist noch nicht alles: Bei der Einrichtung des Aquariums können die Kinder ihre Kreativität ausleben. Natürlich müssen sie dabei die Bedürfnisse der späteren Bewohner berücksichtigen - selbst Schulmuffel lernen dann freiwillig. Ja, sie merken gar nicht, dass sie sozusagen nebenbei Grundlagen-Wissen in Biologie, Chemie und Physik erwerben. Bei der Beschäftigung mit dem eigenen Aquarium verliert der Schulstoff ganz wortwörtlich seine „Trockenheit.“ Was in der Schule kompliziert erscheint, wird bei der praktischen Umsetzung ganz einfach.

 

Für kleine Anfänger eignen sich als Beginnerfischchen sehr gut Amerikanische Salmler wie der Rote vom Rio, Kupfersalmler, Trauermantelsalmler, oder der Rotflossensalmler. Sie sind friedliche Schwarmfische und leicht zu pflegen. Sie haben eine Größe von ca. 4-5cm und sind meist Allesfresser. Selbstverständlich gibt es eine große Auswahl an Literatur für Aquarianer. Es ist sehr sinnvoll und für Anfänger unbedingt notwendig vor dem Kauf der Zierfische etwas über ihre Hälterung und Pflege zu lesen. Denn wir wollen unsere Lieblinge pflegen nicht quälen. Mit dem richtigen Wissen werden wir lange Freude an unseren Fischchen haben.

Der Blutsalmler zum Beispiel ist zwar in vielen Zoohandlungen erhältlich, eignet sich aber für Anfänger nicht. Er kann bei Stress aggressiv werden und zupft  seinen eigenen Artgenossen sowie fremden Fischen gerne an den Flossen. Um den Blutsalmler halten zu können, muss man einige Erfahrungen sammeln.


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