Algenbekämpfung

 

Algen sind ein Bestandteil der natürlichen Umwelt unserer Zierfische. Im Aquarium treten sie allerdings manchmal im Übermaß auf und zeigen uns damit, dass irgend etwas in unserem "Miniaturökosystem" nicht stimmt. Eine Bekämpfung mit Chemie ist nicht nötig, wenn wir die Ursache ermitteln und richtige Maßnahmen zur Beseitigung der Algenplage einleiten. Das folgende Kapitel soll Ihnen dazu praktische Hilfestellung bieten.

 

Amano Becken 2 475

 

Zitat:

Algenbekämpfungsmittel enthalten meistens Kupfersulfat oder greifen auf andere Weise in den Stoffwechsel der Algen ein. Da jedoch gleichzeitig die Pflanzen und bei Kupfersulfatgehalt auch die Bakterien und andere Mikroorganismen geschädigt werden, sollte man auf deren Einsatz unbedingt verzichten. Man kann damit nur Symptome bekämpfen, niemals jedoch die tatsächliche Ursache. Sollte sich das Aquarium davon wieder erholen, ist damit zu rechnen, dass die Algen sogar stärker zurückkommen, als sie vorher schon vorhanden waren. Das liegt daran, dass die Pflanzen sich sehr viel langsamer von einer solchen Behandlung erholen als die Algen. Da aber dann die Nahrungskonkurrenz nicht mehr vorhanden ist, leben die Algen wie im Schlaraffenland.

Joachim Mundt www.aquaristik-hilfe.de

 

 Was Sie grundsätzlich beachten sollten

 

1. Licht

Algen "ernähren" sich in erster Linie von Licht. Vermeiden Sie deshalb  bei der Auswahl des Standortes für Ihr Aquarium unbedingt direkte Sonneneinstrahlung. Bei direkter Sonneneinstrahlung vor allem im Sommer, bleiben alle Bekämpfungsmaßnahmen wirkungslos. Vermeiden Sie auch eine längere Beleuchtungsdauer mit künstlichem Licht. Eine gute Beleuchtungsdauer dürfte bei um zwölf Stunden liegen. Diese Zeit sollte aber auch nicht weit unterschritten werden, da die Pflanzen damit natürlich auch nicht zurecht kommen.

 

2. Wasserwechsel

Phosphate und Nitrate dienen den Aquarienpflanzen als Dünger. Leider ist oft schon im Leitungswasser mehr als genug davon vorhanden. Die Folge ist, dass die Pflanzen überdüngt werden und nicht mehr wachsen. Bei höherer Konzentration vergilben Pflanzen und sterben ab.

Nicht so viele Algen! Einigen davon geht es bei schlechten Wasserwerten erst so richtig gut. Wenn das Leitungswasser mehr als 0,3mg/l Phosphat (PO4) und mehr als 20mg/l Nitrat (NO3) enthält sollten Sie für den Teilwasserwechsel anteilig Osmosewasser verwenden. Wasser aus der Umkehrosmoseanlage ist frei von Schadstoffen. Ihr Zoofachhändler berät Sie dazu gern.

 

3. Ernährung

Verwenden Sie nur Futtersorten, die beim Stoffwechselvorgang (fressen, verdauen, verwerten und ausscheiden) das Becken nur minimalst mit Nitraten und Phosphaten anreichern. Lesen Sie dazu das Kapitel Ernährung, beginnend mit Ökosystem Aquarium. Mit Naturefood sparen Sie sich und Ihren Fischen die Belastung von vielen, vielen Wasserwechseln. Trotzdem geht es nicht ganz ohne, da Gesamthärte und Leitwert ohne Wasserwechsel ansteigen.

 

4. Förderung des Pflanzenwuchses

Fördern Sie den Pflanzenwuchs. Kräftig wachsende Pflanzen verbrauchen viel Nitrat und Phosphat. Sie nehmen somit den Algen Ihre Lebensgrundlage.

Verwenden Sie schnellwüchsige Pflanzen, wie z.B. den Großen Wasserfreund oder Vallesnerien. Javafarn verträgt sehr viel Phosphat und Nitrat.

Bestenfalls "düngen" Sie Ihre Pflanzen über eine CO2-Anlage (Kohlendioxid) und sorgen für eine ausgeglichene Nährstoffzufuhr. Nährstoffmangel und Nährstoffüberschuß (Überdüngung) führen zu Wachstumshemmung.

 

5. Angemessener Fischbesatz

Durch zu hohen Fischbesatz steigt natürlich die Schadstoffbelastung des Aquarienwassers.

 

6. Algenfresser

Setzen Sie Algen fressende Fische ein.

Häufig finden Sie beim Zoofachhändler Octocinclus spec. (Saugwelse) und Epalceorhynchus siamensis, die Siamesische Rüsselbarbe.

Harnischwelse der Gattungen Hemiloricaria (Hexenwelse) und Farowella (Schnabelwelse), "arbeiten" fast noch besser, werden aber seltener angeboten.

Hervorragend geeignet sind auch Lebendgebährende Zahnkarpfen (Guppy, Platy, usw.). Zum sauber halten der Scheiben eignen sich verschiedene Ancistren.

Große Loricariidae  der Gattung Panaque eignen sich für große Aquarien.

 

 Erkennung und Gegenmaßnahmen im Überblick

 

   

Beschreibung

 

Bekämpfung

Grünalgen

 

 

 

 

Indikator für gute Wasserqualität bzw.  für Belastung mit Nitraten und Phosphaten. Grünalgen treten in vielfältiger Form auf (z.B. Faden- oder Punktalgen).

 

 

 

Mechanische Entfernung;

Reduktion von NO3 u. PO4;

Förderung des Pflanzenwuchses und

Einsetzen von Algenfressern.

Rotalgen

 

 

 

Im Seewasserbecken unproblematisch;

im Süßwasserbecken Bart- und Pinselalgen. Tritt häufig in stark gefilterten Aquarien auf.

 

 

Mechanische Entfernung und Reduzierung des Filterdurchflusses.

 

Blaualgen

 

 

 

Bakterien; teilweise giftige Ausscheidungen.

 

 

 

häufige mechanische Entfernung und Absaugung; Reduktion von PO4.

Kieselalgen

 

 

Treten meist nur in der Einlaufphase auf; unproblematisch. Zufuhr v. Silikaten im Leitungswasser

 

 

Verwendung von Osmosewasser und Einsetzen von Saugwelsen.

 

Lesen Sie unter www.aquaristik-hilfe.de eine ausführliche und übersichtliche Darstellung der Zusammenhänge von Wasserqualität und Algenwuchs von Joachim Mundt.


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